Altefähr 1969 bis 1989
Neuanfang am Strelasund
Der mühevolle Aufbau des Spatzenlagers in Göhren in insgesamt 4680 Stunden im Wert von 31.800 Mark durch Heinz Frommhold, Harald Haugk, Erich Groß, Gerold Klatte, Inge und Dieter Weiß sowie Schülern der Schule Lichtentanne wurde jäh beendet.
So blieb nichts anderes übrig, als auf die Suche nach einem neuen Feriendomizil zu gehen. Fündig wurden die jungen Wilden in Altefähr auf Rügen,einem kleinen idyllischen Dorf am Strelasund. 1969 bekamen die Spatzen eine circa 1500 m² große Fläche mit einem darauf befindlichen ehemaligen Sportumkleideraum zugewiesen.
Am 29. Juni 1969 begann die Gruppe um Dieter Weiß zum dritten Mal mit dem Aufbau des Spatzenlagers. Ein Unternehmen, das in dieser Form wohl einzigartig war und bleiben wird. Nachdem mit Unterstützung der Volkswerft Stralsund und der Gemeindeverwaltung Altefähr die recht unansehnliche wiesenähnliche Gestrüppfläche bereinigt und planiert war, begann der Nestbau.
Was lange währt, wird endlich gut...
In der ersten Zeit mangelte es noch an finanziellen Mitteln, doch jedes Jahr in den Maiferien und vor Saisonbeginn arbeiteten fleißige Lehrer, Schüler und Eltern an der Gestaltung des neuen Domizils. Bis 1970 campierten die Spatzen ausschließlich in Ihren altbewährten Zelten; ab 1972 standen den Ferienkindern dann schon 5 Bungalows, 25 Zelte und einfache sanitäre Anlagen sowie eine 30 m² große Küche zur Verfügung. Nachdem sich ab 1972 die LPG Pflanzenproduktion, PGH Dampferzeuger, der Kreisbetrieb für Landtechnik Reinsdorf sowie Unterricht und Erziehung Zwickauer-Land an den Vorhaben des Spatzenlagers beteiligten, war so manche finanzielle und materielle Frage geklärt.
So konnten bis 1989 folgende Einrichtugnen in Eigenleistung gebaut werden:
- 11 Bungalows
- 1 Klub- und Geräteraum (1980)
- 1 Küche mit Vorbereitungs- und Lagerraum sowie Abwaschraum (1970 und 1978)
- 1 Speiseraum (1985)
- 1 Waschraum für Mädchen und Jungen (1985)
- 1 Helferwaschraum (1976)
- 1 Toilettentrakt (1976)
- 1 Mini-Sportanlage (1989)
- 1 Freizeitplatz
- 1 Volleyballplatz (1973)
Die Mitarbeiter der ersten Stunden in Altefähr/Rügen opferten viele Urlaubstage beim Aufbau und der Durchführung des Ferienlagers und schufen in 32.787 Stunden einen materiellen Wert von 224.120 Mark.
Aber nicht nur die materielle und finanzielle Unterstützung trug maßgeblich zur Verwirklichung des Großprojektes "Spatzencamp" bei, sondern auch die Bürgermeister der Gemeinden Lichtentanne und Altefähr, die stets ein offenes Ohr für die Anliegen und Wünsche des Fördervereines hatten und so manche Rechnung nicht ausstellten (z.B. Kosten für Energie und Wasser sowie Geländepacht bis 1989).
Als Gegenleistung erbrachte das Kindercamp "Spatzen" bis 1989 circa 6000 freiwillige Arbeitsstunden für die Gemeinde Altefähr und den dazugehörigen Campingplatz. Es war eine freundschaftliche Beziehung zum Nutzen beider entstanden.